Hier die Anzeige: „Steven Fogarty & Belinda Bayliss: A family run
cattle station, 250kms dorm Alice Springs. We enjoy a happy work
place & would like to share this interested & respectful
WWOOFers. Work includes tending vegie garden, cattle work, cattle
mustering (seasonal), general station chores, animal care. Accommodation for 2 people in special quarters. No children.
Meat-based mixed meals shared with hosts.“
Am Montag wurden wir also von Bella,
unserer Stationbesitzerin, von Alice abgeholt. Backpacks auf die
Ladefläche des Trucks vorne reingequetscht und dann gings endlich
los, … zum einkaufen ;) Nach einer guten Stunde Erledigungen, weil
man kommt ja nicht so häufig in die Stadt, gings dann Richtung
Anningie-Station 250 km nördlich von Alice Springs (wirklich irgendwo
im Nirgendwo :D kann ja gut werden). Zwischendurch wurde noch kurz
beim Aileron Roadhouse angehalten, wo riesige Skulpturen mitten im
Outback stehen (ziemlich beeindruckend)
und dann kurz nach Ti Tree sind wir dann vom Stuart Highway links abgebogen auf den „Highway“ zur Station, der aber eher den Titel „Dreckstraße der übelsten Sorte“ verdient hätte.
und dann kurz nach Ti Tree sind wir dann vom Stuart Highway links abgebogen auf den „Highway“ zur Station, der aber eher den Titel „Dreckstraße der übelsten Sorte“ verdient hätte.
Nach guten 40 km auf dieser Dreckstraße
sind wir dann auch abends endlich auf der Station, unserem neuen zu
Hause für die nächsten 2 Wochen, angekommen. Insgesamt wurden wir
dann von 5 neuen Leuten begrüßt, was bei mir etwas für Verwirrung
gesorgt hat, da ich nicht mit so vielen Leuten gerechnet hab,
beziehungsweise ich überhaupt nicht wusste, wer hier arbeitet und
wer nun Besitzer ist. Nach einem ziemlich guten Tea (wie hier das
Abendessen genannt wird) gings dann auch schon in unserer Cottage
schlafen, da wir am nächsten Tag um 5h morgens raus mussten, da die
Sonne da noch nicht so heiß!! ist.
Also zu den Leuten: Besitzer sind
Steve(n) und Bella (Berlinda), die aber nicht verheiratet, sondern
nur Lebensgefährten sind und bei denen Alles mit der Arbeit anfing. Feste
Angestellte sind Ash (Ashley oder Number 6) und Fe (Fiona), die seit
einem Jahr dort arbeiten und ebenfalls nur Lebensgefährten sind. So
dann gibt es noch die Backpacker. Einmal gibt es Tommy (Joel) aus
England, Sheffield, 24 und seit 3 Monaten als Arbeiter auf der
Station. Dann gibt’s noch Fluffy (Sebastian, 18) aus Deutschland,
Augsburg. Ebenfalls Arbeiter, hat aber als Wwoofer angefangen. So und
dann gibt es noch uns beide. Lars und mich! :D
Wie ihr schon gemerkt habt, hat jeder
hier seinen Spitznamen, weil der Boss es mit Namen nicht so hat und
sich die Leute so besser merken kann. Sollte ich auch noch zu spüren
bekommen ;)
Die Truppe! Joel, Lars, ich, Steven, Sebastian (v.l.) |
Lars, Bella, Fe, ich |
Also um 5h raus und dann ging es
erstmal, von Tommy und Fluffy schon vorgewarnt, zum Mainyard, wo
Steve dann eine Kuh geschossen hat. Nur so viel: der Kopf hat den
Boden vor den Füßen berührt! Dann gings ans Eingemachte. Ich
erspare euch jetzt mal die Details, aber die Kuh wurde auseinander
genommen und auf den Trailer (Anhänger) gefrachtet. Da ist mir dann
auch wieder eingefallen, dass Kühe ja Wiederkäuer sind und mehrere
Mägen haben :D
Zurück auf der Station, wurden dann
die Fleischstücke neben dem Kühlraum aufgehängt, gewaschen und
dann schließlich in den Kühlraum gebracht, um in den nächsten Tagen
dann klein geschnitten und eingepackt zu werden (alles zum
Selbstgebrauch!!) Wir haben also ein bisschen Metzger“gespielt“.
Die Kuh ;) Noch frisch |
Die Kuh ein paar Tage älter |
Sehr interessant, wie so aus einer
ganzen Kuh innerhalb weniger Tage ein T-Bone Steak oder andere
leckere Sachen werden. Also von der lebenden Kuh, bis hin zum Kochen
und dann dem Essen war ich bei jedem Schritt dabei und ich muss
sagen, es ist nur halb so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe. Bestimmt nicht
jedermanns Sache, aber sehr sehr interessant einfach mal das
mitzuerleben. Da habe ich dann auch gelernt, dass sich alle
Giftstoffe, wie Antibiotika, oder was die meisten Tiere verabreicht
bekommen, im Fett absetzt und dieses daher vom Fleisch getrennt
werden muss. Da wir aber auf einer organischen Cattle Station sind,
wird den Tieren hier gar nichts verabreicht. Keine Medikamente oder
Kraftstofffutter. Von dem her kann man das ganze schöne Fett dran
lassen und was soll ich sagen.. Es schmeckt einfach fantastisch, aber
dazu später mehr. Wenn also eine Kuh hier krank wird oder alt wird,
dann nimmt sie den Lauf der Natur und wird nicht „aufgepeppelt“.
Aber der erste Tag war noch nicht
vorbei. Mit Lars und Tommy sind wir zu einem nahe gelegenen Damm
gefahren (immerhin 45min Autofahrt) um ein Eisenrohr einzubauen,
falls der Damm zu voll wird, dass das Wasser irgendwohin abfließen
kann. Eigentlich ein kleiner Job, wenn das Eisenrohr nicht so schwer,
die Fläche, wo das Rohr hin soll nicht total schief und im Matsch vom
Damm Blutegel wären ;) Richtige Wildnis hier im Outback.
Später haben wir dann erfahren, dass nicht mal der Boss selbst Blutegel auf seiner Station je gesehen hat. Also eine Premiere! :D
Joel und ich im Damm bei der Arbeit |
Später haben wir dann erfahren, dass nicht mal der Boss selbst Blutegel auf seiner Station je gesehen hat. Also eine Premiere! :D
Nach der Arbeit sind wir dann im Damm
mit alten Autoreifen (also dem Schlauch) baden gegangen. Baden im
Outback; hätte ich auch nicht gedacht.
Das war Tag eins! Schon an einem Tag so
viel erlebt, was manche ihr ganzes Leben nicht zu sehen bekommen
(oder auch nicht wollen verständlicher Weise ;) )
Zur Station mal einige Infos: Also die
Anningie-Station (AAT) liegt erstmal irgendwo im Nirgendwo. Also
richtig cool. Keine Autos oder anderer Lärm, sondern einfach mal die
Natur und ein richtig hartes Leben 365 Tage im Jahr. Weiter hat die
Station 4500km2. Was ungefähr 170 mal Eggenstein-Leopoldshafen ist
mit nur 8 Bewohnern ;),
dann gibt es richtig viele
Wasserquellen, Tanks und Yards, wo die Rinder dann an den Trögen
trinken können. Das alles zu checken ist die Aufgabe von Ash. Der
dafür ca. 3 Tage braucht und danach wieder von vorne anfängt. Er
sorgt dafür, dass die Tiere genug Wasser haben, wenn es gerade mal
nicht geregnet hat ;).
Ziemlich anstrengender, aber auch
interessanter Job.
Weiter zur Station. Es gibt die eine
große Dreckstraße, die hier Highway gennannt wird und öffentlich
ist, da sich am Ende der Straße ein Aboriginie Dorf befindet.
Daneben gibt es noch kleinere Straßen, die teilweise besser, aber
oft deutlich schlechter als die ohnehin schon schlechte Dreckstraße
ist. Also Auto will ich hier nicht sein. Mir reicht es schon, wenn
ich im Auto richtig durchgeschüttelt werde :D. Hier könnte man
teilweise fast seekrank werden (ok Scherz ;) so schlimm ist es jetzt
auch nicht). Rechts und links der Straße erstreckt sich dann das unendlich weite Outback mit gefühlten tausenden Termitenhügeln,
die sich aber richtig gut in der Landschaft hier machen.
Hier kann man so vieles nicht mit Worten beschreiben, da sind Bilder einfach das Bessere. Wenn man auf einem der „Berge“ hier steht, zum Horizont schaut und nur grünes Buschland, Wildpferde und Rinder sieht, ist das einfach fantastisch. Vor allem, wenn man bedenkt, dass alles, aber auch wirklich alles, was das Auge sieht, zur Station gehört. Und wenn dann auch noch ein Sonnenauf- bzw. -untergang dazukommt, kann man einfach nur noch staunen. Selten so etwas Geiles gesehen und mal wieder nicht in Worte zu fassen.
Hier kann man so vieles nicht mit Worten beschreiben, da sind Bilder einfach das Bessere. Wenn man auf einem der „Berge“ hier steht, zum Horizont schaut und nur grünes Buschland, Wildpferde und Rinder sieht, ist das einfach fantastisch. Vor allem, wenn man bedenkt, dass alles, aber auch wirklich alles, was das Auge sieht, zur Station gehört. Und wenn dann auch noch ein Sonnenauf- bzw. -untergang dazukommt, kann man einfach nur noch staunen. Selten so etwas Geiles gesehen und mal wieder nicht in Worte zu fassen.
Mt. Ester |
Sonnenuntergang |
Sonnenaufgang. Fantastisch, oder? |
Sonst gibt’s nur noch zu sagen, dass
es richtig giftige Schlangen, Spinnen und das restliche Zeug hier zur Genüge gibt, weshalb wir nachts unseren 10m Weg von der Küche zu
unserem Cottage nur mit Taschenlampe gehen dürfen.
Aber
glücklicherweise habe ich keins von diesen Tieren gesehen. Dafür
kleine Echsen, ungiftige Spinnen, Adler (richtig große) und Tausende
von Papageien.
Handsman (glaube, die schreibt man so). So groß wie eine Hand und behaart wie ein Affe. ABER ungefährlich |
Zum Geld! Also Geld verdienen sie nur
beim mustering. Also wenn die Rinder verkauft werden.
Durchschnittlich bekommt man pro Rind/Kuh ca. 500$. Wenn also so 4000
Tiere verkauft werden, kommt Einiges zusammen. Das Geld braucht man
aber auch, wenn man sich die Ausgaben anschaut. Pro Monat muss man so
10.000 l Benzin einplanen, bei um die 2$ pro Liter. Dann kommen noch
Energiekosten, Lohn und Versicherung für die Arbeiter (ca.1000$ pro Woche)
dazu und dann noch Essen und Trinken und andere Kleinigkeiten. Also
das Geld braucht man auf der Station wirklich. Ziemlich teuer, das
alles zu unterhalten.
An Tag zwei hab ich mit Tommy einige
Tanks gecheckt, um dann mit einem Truck einen großen Wassertank zu
einem anderen Tank zu fahren, um diesen aufzufüllen.
Das Bore dort pumpt nicht mehr genug Wasser. Aus diesem Grund muss einmal die Woche jemand mit dem Tank raus fahren, um diesen Tank aufzufüllen. Auf dem Weg zu den Tanks, die wir checken sollten, haben ich dann einen wilden Dingo auf der Straße (Hügel) entdeckt, der sich den Sonnenaufgang angeschaut hat (sah jedenfalls so aus). Als ich es dann Joel gesagt habe, hat dieser sofort sein Gewehr gezogen und den Dingo leider verfehlt. Denn Dingos muss ich erklären, sind hier auf der Station unerwünscht. Sie reißen nämlich ziemlich oft Kühe und Kälber und welcher Rinderfarm-Besitzer will schon seine Kühe an die Dingos verfüttern. Aus diesem Grund liegen in jedem Auto ein Gewehr und Munition, dass jeder einen Dingo erschießen könnte. Richtig grausam, wie Dingos ein Tier töten. Das Tier stirbt nicht gleich, sondern bekommt noch bei vollem Bewusstsein mit, wie die Dingos es von hinten auffressen. Unglaublich brutal und eigentlich unnötig, aber das, meine lieben Leute, ist die Natur. Unberechenbar und brutal! :D Wilde Tiere, die sich eben auf diese Art und Weise ihr Fressen besorgen. Manchmal, wenn ein Tier so vorgefunden wird und noch lebt, bekommt es einen Gnadenschuss vom Boss oder Ash.
Das Bore dort pumpt nicht mehr genug Wasser. Aus diesem Grund muss einmal die Woche jemand mit dem Tank raus fahren, um diesen Tank aufzufüllen. Auf dem Weg zu den Tanks, die wir checken sollten, haben ich dann einen wilden Dingo auf der Straße (Hügel) entdeckt, der sich den Sonnenaufgang angeschaut hat (sah jedenfalls so aus). Als ich es dann Joel gesagt habe, hat dieser sofort sein Gewehr gezogen und den Dingo leider verfehlt. Denn Dingos muss ich erklären, sind hier auf der Station unerwünscht. Sie reißen nämlich ziemlich oft Kühe und Kälber und welcher Rinderfarm-Besitzer will schon seine Kühe an die Dingos verfüttern. Aus diesem Grund liegen in jedem Auto ein Gewehr und Munition, dass jeder einen Dingo erschießen könnte. Richtig grausam, wie Dingos ein Tier töten. Das Tier stirbt nicht gleich, sondern bekommt noch bei vollem Bewusstsein mit, wie die Dingos es von hinten auffressen. Unglaublich brutal und eigentlich unnötig, aber das, meine lieben Leute, ist die Natur. Unberechenbar und brutal! :D Wilde Tiere, die sich eben auf diese Art und Weise ihr Fressen besorgen. Manchmal, wenn ein Tier so vorgefunden wird und noch lebt, bekommt es einen Gnadenschuss vom Boss oder Ash.
Also eigentlich
sollte es ein gemütlicher und keinesfalls anstrengender Tag werden, hat Joel gesagt. Aber die Gegend heißt ja nicht umsonst Outback und
bringt unvorhergesehene Dinge mit sich. Wir fahren also mit unserem Tankwagen schön
gemütlich mit 20km/h auf dem Highway Richtung Tank, was sowieso
schon 2h dauert (dann noch 2h auffüllen und den ganzen Weg zurück
:) ), als plötzlich ein lauter Knall die Stille zerreißt. Sind uns
einfach mal gleich 2 Reifen auf dem Weg geplatzt. Entweder lag es am
Alter, oder an der Hitze (über 35° und in der Sonne mehr). Wir
hatten Glück im Unglück. Unglück war, dass die Reifen geplatzt
sind. Glück, dass es keine 200m von der Stelle passierte, wo die
anderen an diesem Tag gearbeitet haben. Glück ist das gewesen, weil
der Truck das einzige Fahrzeug auf der Station ohne Funkgerät ist und wir das mobile auf der Station vergessen hatten. Sonst hätten
wir laufen müssen :D
Also haben wir
uns ein Auto von den Anderen geliehen, sind nach Hause gefahren,
haben 2 Reifen von einem Truckanhänger abmontiert, auf die
Ladefläche gefrachtet und sind wieder zurück zur Unfallstelle
gefahren.
Dann ging erst die richtige Arbeit los. Truck mit vollem Tank hochliften und dann noch die riesigen Räder bei praller Sonne wechseln. Seeeeehr anstrengend! Insgesamt hat uns diese Aktion einige Stunden Zeit gekostet bevor es dann endlich weiter ging.
Dann wurde
der Tank aufgefüllt; in der Zeit sind wir dann in dem Tank selbst schwimmen gegangen :P (richtig nice) und dann ging es zurück.
Kurz vor der Station wurden wir dann von Bella und Steven in Empfang genommen, da es inzwischen schon stockdunkel war und unser Licht, sagen wir mal nicht das Beste war.
Dann ging erst die richtige Arbeit los. Truck mit vollem Tank hochliften und dann noch die riesigen Räder bei praller Sonne wechseln. Seeeeehr anstrengend! Insgesamt hat uns diese Aktion einige Stunden Zeit gekostet bevor es dann endlich weiter ging.
Wir mussten echt unter den Truck klettern und die Reifen raustreten. :D Hammer Job! |
Etwas mit Algen am Grund, aber besser mit Algen baden als überhaupt nicht bei der Hitze ;) |
Kurz vor der Station wurden wir dann von Bella und Steven in Empfang genommen, da es inzwischen schon stockdunkel war und unser Licht, sagen wir mal nicht das Beste war.
Was lehrt uns
dieser Tag? Kein, aber wirklich kein Tag im Outback ist einfach ;)
In den nächsten
Tagen wurde dann eine neue Pipeline verlegt, da in ein paar
Wochen ein neuer Tank geliefert werden soll, der die Rinder während
des mastering mit mehr Wasser versorgen soll. Da bin ich dann auch
mal kurz Bagger gefahren (also ein kleiner) und zurück nach Hause
ging es dann mit dem Motocross-Bike. Erste Motorradfahrstunde mit
Tommy, der in England Motocross -Rennen fährt. Richtig gut :D Erste
Bagger- und Motorradstunden im Outback :P
Motorradfahren macht so
viel Spaß. Hätte ich echt nicht gedacht.
Sonst mussten an
der Station noch Arbeiten vorgenommen werden, wie zum Beispiel Rasen
mähen, Granulat verteilen, Stangen verschweißen, damit man weiß, wie viel Wasser in der Dämmen vorhanden ist.
Spaß muss auch mal sein :D So, wie eigentlich immer auf der Station |
Am Sonntag war
dann Formel 1 Tag (Melbourne Grand Prix). Joel ist dafür extra nach
Melbourne geflogen und wir haben uns das Ganze gemütlich vor dem
Fernseher angesehen. Wir sind zwar im Outback, aber trotzdem gibt es
Internet, Telefon und Fernseher. Leider hat Vettel seine Pole nicht
verteidigen können, aber den Finnen gönnt man es ja auch ;)
Noch etwas zu den
Mahlzeiten. Also Fe unsere Köchin macht wirklich richtig super
Essen. Alles meat-based (gab immer Fleisch). Morgens gibt es
Breakfast (Frühstück) um 5h. Um 9h gibt es dann Smokau (oder wie
auch immer man das schreibt. Keine Ahnung). War früher
wahrscheinlich die Raucherpause und da gibt’s dann eine warme
Kleinigkeit. Um 12h war dann Dinner (oder Lunch kann man auch sagen,
also Mittagessen). So um 16h gab es dann den nachmittags Smokau mit
Keksen und Tee und abends um 18:30 gab es dann Tea (Abendessen).
Also alle Namen ein bisschen vertauscht, aber dass sind die
Australier :D
Die zweite Woche
ist schnell erzählt, da wir jeden Tag das Gleiche gemacht haben. Am
Montagnachmittag haben wir alle unsere Swags, Schlafsäcke und
Wechselkleidung eingepackt und dann ging es 3 Stunden mit dem Auto
Richtung Westen. An unseren „Campingplatz“ (irgendwo im Outback)
angekommen wurde das kleine Lager aufgeschlagen.
Lars und ich sind Feuerholz suchen geschickt worden. Danach wurde uns dann erklärt, was wir hier machen. Also die Maschine die dort stand heißt „Mudpuncher“.
Gebraucht wird dieses Monstrum, um ein Loch in den Boden zu hauen und so irgendwann auf Wasser zu stoßen. Dazu sind Fluffy und ich immer Wasser holen gegangen.
Haben es dann in das Loch geschüttet, damit der Stampfer es leichter hat die Erde aufzulockern. Danach kam dann der Mudpuncher zum Einsatz, der den ganzen Schmodder wieder an die Erdoberfläche geholt hat. Das erste Loch 20 Meter weiter ist leider durch das Wasser eingestürzt und so unbrauchbar geworden.
Zu Abend gab es wie jeden Campingabend und -mittag T-Bone Steak von der selbst geschossenen Kuh mit Chips (wie auf Kangaroo Island) und Zwiebeln. Richtig lecker. Und es schmeckt noch besser, wenn man die Kuh noch „gekannt“ hat. ;)
Lars und ich sind Feuerholz suchen geschickt worden. Danach wurde uns dann erklärt, was wir hier machen. Also die Maschine die dort stand heißt „Mudpuncher“.
Gebraucht wird dieses Monstrum, um ein Loch in den Boden zu hauen und so irgendwann auf Wasser zu stoßen. Dazu sind Fluffy und ich immer Wasser holen gegangen.
Haben es dann in das Loch geschüttet, damit der Stampfer es leichter hat die Erde aufzulockern. Danach kam dann der Mudpuncher zum Einsatz, der den ganzen Schmodder wieder an die Erdoberfläche geholt hat. Das erste Loch 20 Meter weiter ist leider durch das Wasser eingestürzt und so unbrauchbar geworden.
Zu Abend gab es wie jeden Campingabend und -mittag T-Bone Steak von der selbst geschossenen Kuh mit Chips (wie auf Kangaroo Island) und Zwiebeln. Richtig lecker. Und es schmeckt noch besser, wenn man die Kuh noch „gekannt“ hat. ;)
Leckeres T-Bone Steak über dem Lagerfeuer, das niemals ausgegangen ist. Einfach Holz drauf und schon hat es wieder gebrannt |
Die erste Nacht
waren alle Männer draußen, ab dem nächsten Tag waren wir dann aber
nur noch zu dritt.
Fluffy, der Boss und ich. Gemeinsam haben wir also angefangen dieses Loch zu bohren. Klar gibt es auch teure Maschinen, oder Leute, die dir das Loch in einem Tag bohren, aber erstens ist es so günstiger und wenn wir die Zeit dafür haben, warum denn nicht. Morgens wurde mal wieder um 5h aufgestanden. Sonnenaufgang war gegen 6h oder so. Frühstück gab es noch im Dunkeln vom Boss persönlich serviert. Bacon, Bratwurst und Ei. Richtig lecker!! Das bekomme ich nicht einmal in der Zivilisation so oft zu essen und hier jeden Morgen. So fängt der Tag also schon einmal sehr gut an.
Vor
Sonnenaufgang, also wenn der Horizont hell wurde und es genug Licht
gab, wurde dann angefangen zu bohren.
Die erste Nacht in der totalen Wildnis. Zum Glück kam über Nacht keine Schlange etc. zu Besuch :D |
Fluffy, der Boss und ich. Gemeinsam haben wir also angefangen dieses Loch zu bohren. Klar gibt es auch teure Maschinen, oder Leute, die dir das Loch in einem Tag bohren, aber erstens ist es so günstiger und wenn wir die Zeit dafür haben, warum denn nicht. Morgens wurde mal wieder um 5h aufgestanden. Sonnenaufgang war gegen 6h oder so. Frühstück gab es noch im Dunkeln vom Boss persönlich serviert. Bacon, Bratwurst und Ei. Richtig lecker!! Das bekomme ich nicht einmal in der Zivilisation so oft zu essen und hier jeden Morgen. So fängt der Tag also schon einmal sehr gut an.
Früühstück. Und das war wirklich früh ;) |
Also das Gewicht
schlägt einfach in den Boden und dringt so immer tiefer ins
Erdreich. Ganz einfacher Mechanismus :)
Mindestens Einer
muss dabei immer das Seil halten, damit es einfach nicht
unkontrolliert rumspringt. Da das meistens ein Ein-Mann-Job war und
wir ja zu dritt waren, hat sich einer um die Verpflegung gekümmert
und sonst einfach ausgeruht und was getrunken, weil so easy wie es
sich anhört, war es dann auch nicht, und Steve hat sowieso die ganze
Zeit nur Pause gemacht :D Hat sich einfach seinen Campingstuhl
geschnappt und sich 3 Meter von uns weggesetzt und zugeschaut oder
geschlafen ;)
Ok. Ehrlicherweise muss man sagen, dass das nur die Ausnahme war und er die meiste
Zeit mitgeholfen oder andere wichtige Dinge erledigt hat.
Ziel war. Erster
Tag 40 Fuß. Zweiter Tag 120 Fuß und am dritten Tag dann 180 Fuß
und dann sollte Wasser da sein. Ein Fuß sind so ca. 30,5cm. Am
ersten Tag sind wir tatsächlich auch bis 40 Fuß gekommen, am
zweiten aber ist die Kupplung der Maschine, die dafür sorgt, dass
wir den großen Stampfer wieder raus ziehen können, kaputt gegangen
und dann war's das erstmal mit arbeiten. Wir waren kurz davor
unseren Campingplatz zu räumen uns nach Hause zu fahren, als wir
dann doch noch über Funk über die Station mit einem „Experten“
am Telefon verbunden wurden, der uns dann erklärte, was wir machen
sollten. Also wurde die Kupplung mit dieser Hilfe ausgebaut,
gereinigt und wieder eingebaut und siehe da, es funktionierte wieder.
Manchmal muss einfach alles nur sauber gemacht werden. ;)
Aber dadurch ist
unser Zeitplan etwas durcheinander gekommen. Insgesamt haben wir an
diesem Tag wieder nur 40 Fuß gepackt, was angesicht der lockereren
Erdschichten eher wenig ist. Aber hey! Die Maschine funktionierte
wieder :D
Einmal haben wir
dann noch vergessen Wasser in das Loch zu geben, wodurch das Rohr
stecken geblieben ist ;) Unglaublich was alles an einem normalen
Arbeitstag hier passiert ;) Beim Wasser auffüllen am Trog der Rinder
haben Fluffy und ich dann Gesellschaft von einem durstigen Bullen
bekommen. Ein richtig massives Tier so ein Bulle, mit dem man sich
wirklich nicht anlegen will. Da bekommt Rodeoreiten eine ganz andere
Einstufung bei mir.
Insgesamt haben
wir es an Tag 4 auf ganze 155 Fuß gebracht. Gegend Abend sind dann
die anderen gekommen (Ash, Lars und Joel, der zurück aus Melbourne
war) und prompt ist uns das eine Drahtseil gesplittert, was auch
nochmal eine Stunde gedauert hat, bis wir es ausgewechselt, besser
gesagt abgeschnitten und repariert hatten.
Abends wurde dann noch mal kurz gebadet, um wenigstens den groben Dreck abzubekommen und sich einfach ein bisschen abzukühlen. Wo? Gute Frage! :D
Im Wassertank der Kühe. Also nicht im Trog, sondern im Tank, von wo aus der Trog aufgefüllt wird.
Abends wurde dann noch mal kurz gebadet, um wenigstens den groben Dreck abzubekommen und sich einfach ein bisschen abzukühlen. Wo? Gute Frage! :D
Im Wassertank der Kühe. Also nicht im Trog, sondern im Tank, von wo aus der Trog aufgefüllt wird.
Links der Deutsche Tank. Rechts der Australische und der Trog war für die Engländer vorgesehen :D |
Da Bella am
Sonntag nach Alice fahren will, es Freitag war und der einzige
rechtzeitige Transport zurück zu Station mit Ash war, mussten wir
also spontan mit Ash wieder zurück. Schade eigentlich, weil ich mich
schon auf eine neue Nacht draußen im Outback eingestellt hatte. An
der Station angekommen, hatten wir um neun Uhr Abend immer noch 40
Grad. Möchte nicht wissen, was wir tagsüber hatten, aber mir ist es
jedenfalls nicht so heiß vorgekommen. Dann ging es jedenfalls erstmal richtig duschen :D
Vorher! |
Nachher! Auch wenns Bild blöd ist :) |
Zum Englisch hier
im Outback. Ganz anders als das der Australier in den Städten. Die
öffnen wirklich kaum den Mund hier auf dem Land und benutzen dann
noch ihre eigenen Wörter ;) Aber was soll ich sagen. Man gewöhnt
sich dran. Genau wie an die Fliegen. Und gegen Ende konnte man fast
alles sehr gut verstehen, Witze reißen, über Funk reden (was
nochmal deutlich schwieriger ist) und manchen „Geschichten“ oder
Erfahrungen lauschen :D
Die Erfahrungen
mit den Aboriginies sind allerdings auch nicht sehr gut. Man kann
sogar sagen, dass sich beide Seiten nicht sonderlich gut verstehen.
Man darf nicht alles glauben, was die Landleute darüber erzählen,
aber wenn man nur die Hälfte glaubt, ist es trotzdem noch schlimm.
Angeblich schießen sie des öfteren eine Kuh von Stevens Bestand,
gehen in seinen Wassertanks baden und klauen das Wasser und manchmal
füllen sie sogar ihre Autos an seiner „Tankstelle“ auf, die
eigentlich nur für Stationfahrzeuge bestimmt ist. Beim Wasserklauen
haben Joel, Lars und ich sie sogar erwischt und dann sind sie noch
frech geworden, als wir sie nach ihren Namen gefragt haben.
Sicherlich ist
das mal wieder nur eine Ausnahme und es gibt zu 100% auch ganz
normale Aboriginies, die einfach ihre Kultur leben und ganz normal
sind. Aber manche fallen einfach wieder schlecht auf.
Ich denke, dass
vieles mit dem Geld zu tun hat, welches das government, also die
Regierung, den Aboriginies gibt, dafür, dass die Weißen ihr Land
gestohlen haben. Mit diesem Geld meinen Einige sich auf die faule
Haut legen zu können, einfach nichts zu machen und sich alles
erlauben zu können, aber das gibt es in Deutschland ja teilweise
auch.
Ich habe jetzt
meistens nur die Position der Landleute gehört, deshalb kann ich
jetzt nicht ganz neutral urteilen und sage lieber nicht zu viel.
Einfach ein
riesig großer Konflikt, der leider heutzutage immer noch existiert
und immer noch nicht „beseitigt“ (mir ist kein anderes Wort dafür
eingefallen) wurde.
Am letzten ganzen
Tag auf der Station haben Lars und ich dann ein Bewässerungsrohr für
die Pflanzen gelegt und sollten eigentlich den Nachmittag frei haben,
was aber im Outback niemals passieren wird. ;)
Zum lunch (Mittagessen) hat Ash dann festgestellt, dass eine der Wasserleitungen durch zu viel Calcium verstopft ist. Also... mussten wir schnell eine neue Pipeline verlegen, damit die Rinder mit genügend Wasser versorgt werden.
Zum lunch (Mittagessen) hat Ash dann festgestellt, dass eine der Wasserleitungen durch zu viel Calcium verstopft ist. Also... mussten wir schnell eine neue Pipeline verlegen, damit die Rinder mit genügend Wasser versorgt werden.
Ash auf der Ladefläche des Trucks |
Rate rate was ist das? Baupläne im Outback ;) Kanns jemand erkennen? :D Unser Plan, wie wir die Pipeline verlegen sollen |
Regen! Alles nur partiell. Und manchmal kann es sein, dass es auf der Station 3mm regnet und einen Kilometer weiter 10mm. Sehr unterschiedlich im Outback. |
Kann man den Regenbogen erkennen? Ich hoffe ;) |
Während dessen
sind dann die Wolken immer größer geworden und vereinzelt hat man
Regenschauer sehen können. Und dann ist es tatsächlich passiert. Es
hat angefangen im Outback zu tröpfeln. Hab mich noch nie so über
Regen „gefreut“ ;) Und dann gab es noch einen kleinen Regenbogen
dazu. Was man nicht alles so erlebt hier.
Ein dickes Lob
geht noch an Fe und ihre Kochkünste. Das Leckerste, was ich je in
Australien gegessen habe. Und jeden Tag Fleisch ist auch mal nicht
schlecht. Immer könnte ich es nicht essen, aber für eine gewisse
Zeit ist es einfach gut. Und von den Keksen rede ich erst gar nicht
;) Richtig lecker und ich könnte kiloweise die Kekse essen, wenn ich
nicht schon beim normalen Essen so zuschlagen würde ;). Also Fluffy
ist kurz vor Weihnachten von der Station gegangen und im Februar
wieder gekommen. Ein Grund waren Fe's Kochkünste :D Kann ich absolut
verstehen! Verhungern wird man auf der Annigie Station ganz sicher
nicht solange Fiona die Köchin ist.
Am letzten Tag
wurde dann nur noch mal gewaschen, gepackt und nach dem Mittagessen
ging es mit Bella zurück Richtung Alice. Lars hat sich dazu
entschieden noch eine Woche auf der Station zu bleiben, was ich auf
jeden Fall auch gemacht hätte, wenn ich nicht mehr nur noch 2,5
Wochen Zeit in Australien hätte und noch Cairns-Brisbane sehen will.
Auf dem Weg haben wir dann noch einige Wassertanks gecheckt, die auf
dem Weg lagen und haben dann noch ein totes Kalb (von Dingos getötet)
gefunden.
Danach ging es
dann auf dem Stuart Highway wieder nach Alice, wo ich dann noch für
eine Nacht ein Hostel bezogen habe, bevor es mit dem Flieger dann
nach Cairns geht.
Da Bella auch
eine Nacht in Alice geblieben ist, um noch diverse Besorgungen zu
erledigen, den Vater von Steven zu besuchen, der jetzt für ein paar
Tage auf die Station kommt und richtig witzig sein soll, und eine
neue Wwooferin abzuholen (die ich in meinem Hostel dann per Zufall
getroffen habe :D), konnte sie mich am nächsten Tag (Montag) dann
sogar direkt zum Airport fahren. Dort hat sie mir dann noch ein
richtig geiles und völlig überraschendes Abschiedsgeschenk gegeben.
Ein Anningie-Station Hemd! ;) Meega gut, was mich immer an diese
fantastische Zeit auf der Station erinnern wird. Danke dafür
nochmal!!
Ich würde sagen,
dieses Wwoofen war das bisherige absolute Highlight meiner
Australienreise!! (Danach kommt das Wwoofen auf Kangaroo Island und
dann Tassi)
War eine richtig, richtig gute Zeit mit vielen neuen Erfahrungen für mich!
So das wars dann
von meiner Seite erstmal. Gruß vom Flughafen in Alice,wo ich gerade
auf meinen Flieger warte. ;)
Lukas
So! Jetzt noch ein paar Impressionen aus dem Outback ;)
So! Jetzt noch ein paar Impressionen aus dem Outback ;)
Ja das ist eine Telefonzelle in der Wüste. :P Funktioniert zwar nicht mehr, aber hat sie mal. Steht in dem kleinen Dorf für die Aboriginies, die jetzt aber weggezogen sind. |
Die Station:
Eigentlich ist der Pool blau. Aber als ich das Foto gemacht habe ist er gerade umgeschlagen :( |
Küche und Wohnzimmer |
Mein spartanisches Zimmer. Aber mehr brauchst du auch nicht. Man schläft ja wenn überhaupt nur in dem Zimmer. |
Seht ihr das Wildpferd unten rechts? |
Bunny der Stationhund :D So eine Faule. Aber was willst du tun wenn es so heiß ist. Da würde ich auch faulenzen ;) |
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