2013/04/09

Tasmanien - Die Insel zum Abschluss

Am Mittwochnachmittag (kurz nach dem Great Ocean Road Trip) ging es dann also mit dem Flieger von Melbourne aus rüber auf die Insel. Nach einer guten Stunde waren wir dann in Hobart, der „Hauptstadt“ Tasmaniens. In 10 Min. waren wir dann auch schon aus dem wirklich kleinen Flughafen draußen und haben uns mit zwei Franzosen ein Taxi in die Stadt genommen. Unser Hostel, „Pickled Frog“ (passend für Lars ;) ), hat man schon von Weitem erkannt, da es knallgrün gestrichen war. Hat uns gleich gut gefallen.
Am ersten Tag haben wir dann die Stadt ein bisschen angeschaut  (auf der Lonely Planet Top Ten Liste auf Platz 7; noch vor Sydney oder Melbourne!!) und uns auch gleich um unser Auto gekümmert, mit dem wir Tasmanien erkunden wollten. Übers Internet hatten wir uns schon eine Firma angeschaut, die auch an 18-Jährige vermietet und dann haben wir uns für die nächste Woche ein „small car“ gemietet. Das hieß dann noch für ein paar Tage einkaufen gehen, Route planen, beim Campingladen vorbei schauen (wo wir uns aber nichts gekauft haben) etc.
Wie das bei uns Backpackern so ist, alles spontan und von einem Tag auf den anderen. Als dann alles (bis aufs Einkaufen ;) ) erledigt war, kam dann auch richtig die Reiselust auf. Also gutes Vorzeichen für unseren „Road Trip“.
Vom Hostel haben wir uns noch Teller und eine Tasse ausgeliehen :D und dann ging es los. Gleich zum Start (sogar noch in Hobart :P) haben wir dann einen Strafzettel kassiert, da wir kein Ticket am Parkautomaten gelöst hatten (ehrlicherweise muss man sagen, dass wir den wirklich übersehen hatten und nicht etwa 4$ sparen wollten). Somit hatten wir gleich mal 30$ zu zahlen ;) Fängt ja gut an! :D
Erste Station war dann nordöstlich von Hobart: Richmond, wo ich mich auf einer Apfelfarm nach Arbeit erkundigt habe, die aber leider auch  keine hatte. Somit sind wir also weitergefahren durch schöne Hügellandschaften Richtung Port Arthur (Sträflingskolonie auf der Insel).



Unterwegs haben wir dann auch die Folgen der Buschbrände vor einigen Wochen gesehen. Schwarze Landschaften, wo überall ehemalige Bäume zu schwarze Stecken verwandelt stehen. Manchmal war die linke Seite verbrannt und die rechte Seite der Straße noch grün, was ziemlich merkwürdig aussah ;)
Unterwegs haben wir dann noch in Pirates Bay angehalten. Richtig schöne Aussicht und dort gab es sogar Brombeersträucher. Also haben wir schnell Brombeeren für unterwegs gesammelt ;) Richtig lecker!


In Port Arthur dann angekommen haben wir festgestellt, das der Eintritt zu den Ruinen 30$ kosten sollte, was uns Beiden aber zu viel erschien. So sind wir über Dirtstraßen („Dreckwege“) wieder zurückgefahren.
Übernachten wollten wir irgendwo in der Nähe vom Freycinet-Nationalpark weiter im Norden. Da wir nicht den ganz normalen Highway nehmen wollten, haben wir uns eine Abkürzung über eine C-Straße ausgesucht, was wieder eine Dreckstraße mit richtig vielen Schlaglöchern war. Ob das dem Auto so gut getan hat, wissen wir nicht (wahrscheinlich aber nicht ;) ), aber wir sind sehr vorsichtig gefahren, was noch den Nebeneffekt hatte, dass man sich die Landschaft (weiße Hügel so weit das Auge reicht) anschauen konnte.
Kilometerlang sind wir keinem Auto begegnet und wir waren dann doch überfroh, als uns mal eines entgegen kam. :)
Wieder auf dem Highway ging es schneller Richtung Freycinet-Nationalpark. Halt gemacht haben wir dann nochmal bei einem Aussichtspunkt über den Nationalpark, der echt gigantisch war und man sich ein bisschen wie in  "Herr der Ringe" versetzt gefühlt hat.
Vielleicht muss man sich die Weinreben wegdenken, aber dann ist es wir in "Herr der Ringe"
Übernachten wollten wir dann am Friendly Beach. Also mussten wir noch schnell einen Nationalparkpass kaufen, um dort übernachten zu können. Dazu mussten wir wieder einige Kilometer weiterfahren und haben uns den Sonnenuntergang noch schnell angeschaut. Am Friendly Beach angekommen, war es dann doch ziemlich voll und wir hatten Glück, das wir noch eine Bucht mit Blick aufs Meer ergattert haben. Dann wurde schnell zu Abend gegessen, die Autositze zurück-, die Lehne nach hinten gestellt, in den Schlafsack geschlüpft und dann haben wir unsere erste Nacht im Auto verbracht. Über Nacht sind dann einige Mücken  ins Auto gekommen, was das ganze spaßig werden ließ (jedenfalls für mich, der sobald eine Mücke am Ohr rumfliegt um sich schlägt :D). Aber richtig cool, wie viele Sterne man so außerhalb der Städte sehen kann. Unglaublich! Und mit Lars Kamera konnten wir sogar richtig gute Fotos davon machen.


Am Morgen sind wir dann früh raus um den Sonnenaufgang anzuschauen (aber länger hältst du es im Auto dann auch nicht aus). Sehr beeindruckend, wenn die Sonne aus dem Meer aufsteigt. Einige Meter weiter haben ein paar Camper den "Sonnengruß" vom Yoga gemacht, was sagen wir, mal sehr lustig aussah ;)



Dann ging es auch schon wieder ins Auto und weiter zum Freycinet-Nationalpark, wo wir dann ein bisschen wandern wollten. Auf der Infotafel stand 5,5h für die Wanderung, die wir machen wollten. Wineglass Bay, dann Coles Bay und zurück zum Parkplatz. Insgesamt haben wir dann 2,5h dafür gebraucht :D Also unwesentlich kürzer.



Mit richtig tollen Aussichten und sogar einem nicht mehr ganz so wilden Wallabie am Strand.

Nach der Wanderung wollten wir eigentlich mal duschen, aber finde du mal eine Dusche einfach so. Also ging es ungeduscht weiter mit dem Auto nach Bicheno zum Blowhole. Einem vom Meer gegrabenen Loch im Felsen, wo das Wasser rausspritzt, wenn eine große Welle kommt. Von einem Backpacker im Hostel haben wir Fotos gesehen, wo die Fontäne mehrere Meter hoch war. Aber wir waren bei Ebbe da und so waren die Fontänen nicht ganz so hoch ;) trotzdem in Ordnung.


Auf dem Weg zurück haben wir dann noch einen kleinen Pinguin unter einem Felsen entdeckt. Also haben wir das auch erledigt ;) (Pinguin gesehen? Check!)
In St. Helens haben wir dann eine öffentliche Dusche gefunden, für die man aber Geld zahlen musst. ALSO haben wir uns nur unterm Waschbecken gewaschen :P
Eingekauft und weiter ging es zur Bay of Fire. Allerdings im Norden, was heißt, wieder von der Straße runter und auf die Buckelpiste drauf ;) Inzwischen haben wir uns schon dran gewöhnt, waren aber dennoch froh, als wir dann bei unserem „Campingplatz“ angekommen war. Eigentlich haben wir mit keinem Menschen hier so weit draußen gerechnet. Aber von wegen. Einige hatten den Weg doch hier her gefunden. Also schöne Bucht ausgesucht, Feuerholz gesammelt, Pelikane am Wasser getroffen und das Auto bettfertig gemacht. Als wir dann alles Holz beisammen hatten und gerade anzünden wollten, kam unser Nachbar und hat uns erklärt, dass am Tag zuvor der Ranger gekommen ist und aufgrund der Buschbrand Gefahr allen verboten hat Feuer zu machen. Also haben wir es gelassen, auch weil es richtig, richtig viel Geld gekostet hätte, wenn wir erwischt worden wären. Abends ging es noch an den Strand. Allerdings nicht so lange, da die gestrandeten Algen dermaßen gestunken haben, dass es echt widerlich war und man es echt nicht lange ausgehalten hat ;-). Wieder mit Blick aufs Meer ging der zweite Tag dann zu Ende. Diesmal hatten wir keine Mücken im Auto und wir haben uns schon ein bisschen an das Schlafen im Auto gewöhnt. Also eine gute zweite Nacht.

Guten Moooorgen! ;)

Am nächsten Morgen

Unser Auto
Frühstück am Strand

ging es dann nach Launceston einkaufen und dann weiter nördlich zum Bakers Beach, zu dem wir schon auf Grunde des Namens wollten ;) (gell Baker?) Zwischendurch haben wir dann noch bei einer alten Mine angehalten und "Grindelwald" aus der Schweiz besucht. Die Australier werden den Asiaten immer ähnlicher und bauen jetzt sogar schon ganze Dörfer nach :D

Alpenrose in Australien. Die spinnen die Australier :D
Der Bakers Campingplatz sollte dann Geld kosten, also sind wir ein Stückchen weiter südlich gefahren und haben einen deutlich besseren Platz gefunden. Wieder am Wasser! Diesmal konnten wir sogar am nächsten Morgen ein kleines Feuer machen, bevor es dann zum Campingplatz duschen gegangen ist.


Eigentlich wollten wir für ein paar Dollar warm duschen, aber die Rezeption hatte Pause. Also nix mit warm duschen. Eiskalt wars. Aber danach war man dann wach. Unglaublich was so ne Dusche alles bewirkt. Danach fühlt man sich wie neu.

Tag 4 waren wir dann an der Nordküste unterwegs und sind durch Städte wie Penguin oder Burnie gefahren.

Penguin
Alles kleine Küstenstädte, in denen wir aber nicht angehalten haben. Nebenbei haben wir noch bei ein paar Apfelplantagen angehalten (w/Jobsuche), aber wir waren zwei Wochen zu früh, da es auf Tasmanien zu kalt gewesen ist (auf dem Festland wars zu heiß ;) ). Cool an der Strecke war, dass man anders als bei der Great Ocean Road direkt am Wasser gefahren ist. Also neben der Straße war nur eine alte Eisenbahntrasse und dann war da auch schon der Strand. :)

Mittagspause haben wir in Stanley bei „The Nut“ gemacht. Einem großen Hügel direkt am Meer. Der Weg auf "The Nut" ist so steil, dass für die alten Menschen (oder die Faulen ;), was wir aber nicht sind !!!!) sogar ein Skilift für den Aufstieg gebaut worden ist. Oben war dann ein kleiner Rundweg. Schöner Platz für die Mittagspause.



In der Zwischenzeit haben wir dann noch Handy und Foto am Infozentrum aufgeladen. Mit vollem Akku und vollem Bauch ging es dann weiter an die Westküste zum Green Point. Kleines Kaff, aber mit einem „Campingplatz“ (eine kleine Wiese) direkt am Meer. Und Toiletten gabs auch. Also was will man denn mehr :D Auf dem Weg dahin haben wir noch ein Echidna neben der Straße gesehen.


Den gab es im Sonderangebot!! War echt lecker ;)
Echidna. Eine Art Stachelschwein. (sieht auf jeden Fall so aus)
Am Green Point wurden wir dann fast vom Wind weg geweht, so stark war der. Dadurch wurde es dann auch richtig kalt. Sonnenuntergang im Meer, Abendessen mit einem arbeitlosen Australier, der hier schon einige Wochen campt, "Strandspaziergang" mit einem fremden Hund und dann war Schlafenszeit.


Mein neuer Freund und ich :D (Er war zu faul seinem Herrchen da ganz vorne zu folgen)


Am nächsten Tag ging es dann sehr früh aus den Federn, da wir einen langen Tag vor uns hatten. Heute sind wir zum Cradle Mountain Nationalpark gefahren. Der Cradle Mountain ist der höchste Berg Tasmaniens und vom Gipfel soll man eine geile Aussicht haben. Also Wanderschuhe angezogen, Vesper eingepackt und los gings. Als erstes am Bergsee längs, wo uns dann eine "Tiger Snake" über den Weg gelaufen ist (eine der giftigsten Schlangen der Welt, was wir aber erst später festgestellt haben :D). Dann ging es hoch zum Cradle Mountain. Bei perfektem Wanderwetter haben wir dann den Cradle Mountain bestiegen, sind aber nicht ganz bis auf den Gipfel hoch.





Nach 5h waren wir dann wieder beim Auto und sind weiter gefahren. Auf dem Weg raus aus dem Nationalpark ist uns dann ein Wombat vors Auto gelaufen (also wir habens nicht überfahren ;) haben noch rechtzeitig gebremst).
Ziel war Trial Harbour, wieder an der Westküste. Abends sind dann noch Wallabies (kleine Kängurus) zu Besuch gekommen ;-)
Der nächste Tag war dann wieder Duschtag ;)
Erstmal ging es zur öffentlichen Toilette in Queenstown Zähne putzen. Danach durch die Berge und entlang einem schönen Bergsee zum Franklin River. Unserem Lieblingsort :D
Als erstes haben wir dort nur angehalten, um uns dort umzusehen. Dann hatte Lars die blöde Idee im Fluss zu baden/duschen. Also gesagt getan, Handtuch und Shampoo geschnappt und dann ging es in dem Bergfluss „frankeln“ (neues Wort!! Bedeutet soviel viel duschen :P). Arschkalt. Und wenn ich sage kalt, dann war der auch kalt. Das Kälteste worin ich bis jetzt jemals gebadet habe. Aber als der ganze Schmutz dann unten war gings uns doch gleich besser.

Der Franklin River :D
Nächster Stopp war Lake St. Claire. Ein anderer Bergsee.
Übernachtet haben wir dann an Brady's Lake, wo ich mir dann eine Angel gebaut habe. Aber als Backpacker hat man beim Angeln wirklich kein Glück ;) Also gab es wieder Kaltkost. Ciabatta mit Käse, Wurst, Tomate und Gurke (leckeres Sandwich!).




Manchmal gab es sogar Spaghetti aus der Dose. War gar nicht mal so schlecht.
Am vorletzten Tag sind wir erst mal nach New Norfolk tanken gegangen und dann zum Mount Field Nationalpark. Dort sollen neben den Russell Falls die größten Bäume (Eukalyptusbäume) Tasmaniens stehen. Anschließend sind wir dann nach „Teds Beach“ an Lake Pedder gefahren. Wunderbarer See umgeben von Bergen. Dazu Sonnenschein. Perfekt. Einzig das Wasser im Lake Pedder war so braun, dass man seine eigene Hand beim Schwimmen nicht gesehen hat (naja fast jedenfalls) ;)




Am letzten Tag ging es wieder sehr früh raus um zurück nach Hobart zu fahren. Zwischendurch haben wir noch in Huonville angehalten, um nach Apfelplantagen zu suchen, aber wie gesagt: Wir waren zu früh dran!
So haben wir dann noch eine Nacht in Hobart verbracht, ehe es dann mit dem Flieger wieder zurück nach Melbourne ging.
So das war dann also unser Abschlusstrip. Das letzte Mal zusammen unterwegs gewesen.

Das Beste kommt zum Schluss!!

Wer den Fehler findet bekommt nen feuchten Händedruck! ;) Viel Glück beim Suchen




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